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Blattdüngung – die perfekte Ergänzung zur Bodendüngung

Die Grundversorgung unserer Kulturpflanzen mit Nährstoffen erfolgt über die Wurzeln. Selbst wenn in unseren Böden alle Nährstoffe ausreichend vorhanden sind, kann die Pflanze sie jedoch nicht immer in bedarfsdeckenden Mengen aufnehmen.
Die Festlegung der Nährelemente im Boden ist je nach Bodentypen sehr unterschiedlich, ungünstige klimatische Bedingungen wie zum Beispiel Trockenheit, Nässe, niedrige Temperaturen usw. können die Nährstoffaufnahme begrenzen.
Weitere Faktoren können biologischer Art sein, wie z.B. ein schlecht ausgebildetes Wurzelsystem, starkes Wachstum, ungünstige Sorten-Unterlagen-Kombinationen bei Obstgehölzen, Nachbauprobleme u.v.m.
Steht nur einer der 17 essentiellen Pflanzennährstoffe nicht ausreichend zur Verfügung, wird die gesamte Entwicklung der Pflanze gestört und die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. In solchen Situationen bietet die direkte Gabe einzelner Nährstoffe über das Blatt der Pflanze eine schnelle Hilfe.
Pflanzen können nicht nur gasförmige Verbindungen wie Sauerstoff und Kohlendioxid über ihre Blätter aufnehmen, sondern auch mineralische Nährstoffe wie _Calcium, _Magnesium, _Eisen, _Mangan, _Zink, _Bor etc.
Dieser Weg der Aufnahme ist besonders effektiv, da der „Umweg Boden“, der meist mit Verlusten verbunden ist, umgangen wird.
Im Vergleich zur Bodendüngung erreicht man mit der Blattdüngung im allgemeinen mit sehr viel geringeren Nährstoffgaben das gleiche Ziel - und das auch deutlich schneller.
Aufnahme von Nährstoffen über das Blatt
Pflanzen können über ihre Blätter sowohl wassergelöste als auch mikronisierte mineralische Nährstoffe aufnehmen. Für Blattdünger kommen daher verschiedene Formulierungen in Frage. Wassergelöste Nährstoffe, meist Salze, werden unter günstigsten Bedingungen innerhalb weniger Stunden nahezu vollständig aufgenommen und in den Stoffwechsel der Pflanze eingeschleust. Nährstoffe aus _mikronisierten Partikeln, die auf die Blattoberfläche aufgebracht werden, gelangen etwas langsamer nach und nach in die Pflanze und können somit in höheren Konzentrationen ausgebracht werden, ohne unerwünschte Nebeneffekte (Schäden) wie „Verbrennungen“, z.B. bei Calciumchlorid, hervorzurufen. Diese Schäden werden durch eine zu hohe Ionenkonzentration auf der Blattoberfläche und deren Drang zum „Verflüssigen“ verursacht. Die Salze entziehen nach dem Antrocknen Wasser aus den Pflanzenteilen und schädigen damit die gesamte Zellstruktur.
LANXESS Distribution bietet daher zwei Produktlinien an:

1. Wassergelöste Nährstoffdünger auf der Basis von Carbonsäuren - CARBO-Produkte
Um mineralische Pflanzennährstoffe in Wasser zu lösen, bedarf es eines Hilfsstoffes. Anstelle von Chelaten, Chloriden, Sulfaten oder Nitraten enthalten unsere _CARBO-Produkte Carbonsäuren.
Carbonsäuren kommen in Pflanzen in vielfältiger Form vor. Beispiele sind Amei-sensäure, Äpfelsäure, Buttersäure, Weinsäure, Zitronensäure oder Essigsäure. Carbonsäuren enthalten in ihren Molekülen Carboxylgruppen (-COOH), die durch ihre negative Ladung positiv geladene Nährstoffionen wie _Kalium, _Eisen etc. in einer speziellen wasserlöslichen Form binden können. Des Weiteren fördern sie das Wachstum, die Vitalität der Kultur sowie die Qualität der Ernteprodukte.
Alle CARBO-Produkte sind direkt pflanzenverfügbar, hervorragend pflanzenverträglich und problemlos mit anderen wasserbasierten Produkten mischbar.

2. Hoch konzentrierte Suspensionen auf der Basis mikronisierter Gesteinsmehle 
Natürliche Ausgangsrohstoffe wie zum Beispiel Mangancarbonat werden so fein vermahlen, dass die Pflanze den jeweiligen Nährstoff in Partikelform direkt über das Blatt, vorzugsweise über die Spaltöffnungen, optimal aufnehmen kann. Formulierte Suspensionen bieten den großen Vorteil, dass man sie sehr hoch konzentrieren kann, was auch bedeutet, dass der Anteil an Wasser in den Formulierungen so gering wie nötig gehalten werden kann. Die Aufwandmenge pro Hektar wird dadurch minimiert. Des Weiteren sind solche Suspensionen hervorragend pflanzenverträglich, da sie frei von wasserlöslichen Salzen sind. Mit nur einer Spritzung können somit größere Nährstoffmengen ausgebracht werden, da hier keine phytotoxischen Wirkungen zu erwarten sind.
Der richtige Zeitpunkt für eine Blattdüngung: hier helfen _Blattanalysen
Mangelerscheinungen sind ab einem bestimmten Grad der Unterversorgung deutlich sichtbar. Reduziertes Wachstum der Pflanzen oder Blattverfärbungen sind typische Symptome. Spätestens dann sollte reagiert werden! Ein Großteil der sichtbaren Mangelerscheinungen ist jedoch dann schon irreversibel. Daher ist es grundsätzlich sinnvoller, jeglichem Mangel generell vorzubeugen. Hierzu bedarf es der Kenntnis der lokalen Bedingungen (Boden Klima, Kulturart) und des Nährstoffbedarfs der Kultur in den verschiedenen Entwicklungsstadien. Um dies immer im Blick zu haben, sind Blatt- und/oder Fruchtanalysen ein wichtiges Hilfsmittel - vergleichbar mit einer Blutuntersuchung -, um Nährstoffdefizite schnell und klar erkennen zu können.
Die Auswertung erfolgt in Form einen Nährstoffdiagramms. Dadurch ist eine zielgerichtete Düngung der Kulturpflanzen mit den unterversorgten Nährelementen unverzüglich möglich und es kann nachhaltig Abhilfe geschaffen werden.
Um eine notwendige Korrekturdüngung rechtzeitig durchführen zu können, sollte eine Blattanalyse möglichst frühzeitig in der Vegetationsperiode erfolgen. Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick:
Probenahmetermine für Blattanalysen  
Pflanze  Entwicklungsstadium Probenahmeorgan
Wein bei 10 % offenen Blüten 30 - 50 Blätter gegenüber den Gescheinen
Erdbeeren] im Herbst oder bis Blühbeginn jüngste, vollentwickelte Blätter
Kern- / Steinobst Anfang Juni - Mitte Juli ausgewachsene kurztrieb-blättrige Blattrosetten, die Früchte tragen (ca. 200 Blätter)
Vor allem im Kern- und Steinobst bietet eine weitere, späte Blattanalyse zwischen Ende Juli bis August wertvolle Hinweise für das kommende Erntejahr und hat somit Einfluss auf die Herbstdüngung.
Hier werden das 3. und 5. Blatt vom Basislangtrieb bewertet.
Vorteile einer Blattdüngung nach Blattanalyse
  • genaue Erfassung des Ernährungszustandes
  • gezielte Gabe der benötigten Nährstoffe statt „Gießkannenprinzip“
  • zu jedem Zeitpunkt möglich
  • Nährstoffe gelangen direkt in die Pflanze
- die ökonomischste und ökologischste Lösung!